Anecdotes

A special expression only used in Oklahoma? An interesting traffic regulation? Or simply a curiosity? We will let you know our obeservations on this part of the page.

Hotelreservationsverlängerung

 

Andere Länder – andere Sitten. Das war schon immer so, ist so und wird so bleiben. Und das ist auch gut so. Und trotzdem fragt man sich dann manchmal, warum auch einfach, wenn es auch kompliziert geht…?

 

Eine erste Anekdote. Ich will das Hotelzimmer, welches für 2 Nächte bereits gebucht war, für eine Nacht verlängern. Bei uns in der Schweiz geschieht dies normalerweise über die Reception. Hier erklärt mir die Dame am Empfangsschalter, dass ich vom Zimmer aus ihr anrufen soll, und sie verbinde mich dann mit der Dame, welche die Reservationen entgehen nehme. Gesagt getan, und dann ging es los. Noch nicht ganz an die Umstellung auf Englisch gewöhnt (und Englisch ist ja bekanntlich nicht gleich Englisch; oder "bad English ist he most spoken language in the world") begrüsst mich eine Dame. Ich erkläre ihr, dass ich gerne das Zimmer 344 für eine weitere Nacht reservieren will. Ich hatte auch nach dem Anruf keine Ahnung, was sie dann zu mir sagte. Ich verstehe nur "hold the line". Dann kommt ein automatisches Reservationssystem, so nach dem Motto "if you like to …, then press 1,2,3 …". In der Zwischenzeit ist mir auch noch das Telefon hinuntergefallen, und das ganze Rösslispiel beginnt von vorne.

 

Aber irgendwie gelingt es mir, im richtigen Moment die richtige Taste zu drücken. Und somit dürfen wir noch eine zusätzliche Nacht im Zimmer 344 verbringen.

Autowandern im Nationalpark

 

Dass die Amerikaner nicht allzu gerne laufen, das wussten wir schon. Aber dass es in einem "National Park" Autowanderwege gibt, das war uns neu. Der sogenannte "Scenic Loop" ist 15 Meilen lang. Eine Einbahnstrasse führt durch eine malerische Landschaft. Die Schiebetüren der Autos sind meistens offen, und es wird im Schritttempo gefahren. Kaum sieht der vorderste ein Reh oder eine schöne Blume, wird gestoppt und der ganze Tross hält. Es wird wie wild fotografiert und gefilmt.

 

Für unsere (vorallem für Martins) Nerven ist das nichts, und wir loopen uns möglichst schnell aus. Das ist aber einfacher gesagt als getan, denn überholen oder umkehren geht nicht… Also das nächste Mal: besser lesen und in einem "Visitor Center" nachfragen.

Von der Reihenfolge beim Aussteigen aus dem Lift -
oder: wo Anstand noch etwas zählt

 

Die Lifttüre öffnet sich und der Vorderste steigt als erster aus, bis sich der Lift von vorne nach hinten geleert hat. Oder es gibt diejenigen, die sofort aus dem Lift stürmen, um als erster am Parkticketautomaten zu stehen, und dann feststellen, dass kein Münz im Portemonnaie ist. Das ist Alltag in der Schweiz.

 

Nicht so hier in Amerika (oder zumindest nicht so in Fort Sill). Hier gibt es einen (stillen) Kodex, welche Reihenfolge beim Aussteigen aus dem Lift gilt. Da kam zuerst die schwangere Frau. Dann der Soldat mit Krücken, und anschliessend ging es dem militärischen Rang nach, Offiziere, Unteroffiziere, Soldaten. Und es ist eine Selbstverständlichkeit – ohne böse Blicke!

 

Allgemein wird die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft hoch gehalten. Obwohl Warteschlangen und Kolonnen länger sind als bei uns, sind die Leute geduldiger und haben mehr Zeit. Man hört nie ein Gehupe, wenn einer nicht gerade fährt, wenn die Ampel auf Grün stellt oder wenn man kurz vor der Kreuzung noch einen Spurwechsel vornimmt. Wir hoffen, dass wir etwas von dieser Gelassenheit nach 10 Monaten mit nach Hause nehmen können.

 

 

Medikamente

 

Für uns etwas komisch scheint die Regelung mit Medikamenten. Alkohol gibt es erst mit 21 Jahren, und als ich eine Kiste Bier kaufte, musste ich den Ausweis zeigen (ich dankte innerlich der Kassiererin für das Kompliment …). Hingegen hängen die Schmerzmittel neben Kaugummi und Schokoriegel in den Supermärkten. Und im Fernsehen werden Werbefilme für Anti-Depressiva angepriesen, die ebenfalls rezeptfrei eingekauft werden können.

 

 

 

Blinken? Von wegen, Handzeichen genügen

 

Ich habe noch kein Auto hier in OK gesehen, das keinen Blinker hat. Trotzdem steht im „Drivers Manual“, dass anstelle von Blinken auch mit Handzeichen gearbeitet werden kann. Hier der Ausschnitt (OK Drivers Manual, Page 7-7):

System der Schweizer Milizarmee wird oft nicht verstanden

 

Nun, die neuen Bundesräte sind gewählt. Mit Herrn Johann Schneider-Ammann wurde ein Oberst im Generalstab gewählt. Genau dies sagte ich heute morgen zu einigen Klassenkameraden, worauf diese erstaunt fragten, ob man in der Schweiz Politik in den höchsten Ämtern betreiben kann und gleichzeitig in der Armee dienen kann.

 

Ich versuchte zu erklären, dass in der Schweiz jeder männliche Einwohner prinzipiell dienstpflichtig ist und nach seinen Grundausbildungsdiensten jährliche Wiederholungskurse leistet. Ein stehendes Heer kennen wir nicht.

 

Daraufhin sagten einige, dass in diesem Falle alle nach der Grundausbildung in die Reserve oder die National Guard eingeteilt werden. Auch dies musste ich verneinen. Ich glaube nicht, dass alle begriffen haben, wie unser System wirklich funktioniert. Aber ich habe ja noch einige Wochen Zeit dafür.

 

 

 

Names of Villages, Towns and Mountains

 

Es ist interessant, was für Namen aus dem europäischen Sprachraum es bis in die USA geschafft haben. Interessant ist auch die Bevölkerungszusammensetzung in diesen Ortschaften und was für Tätigkeiten die Leute dort ausüben.

 

Ein Dorf im Bundesstaat Wisconsin heisst „New Glarus“. Gemäss unserem Kamerad und Nachbar aus Wisconsin leben noch heute viele Schweizer dort, die allerdings nicht mehr Schweizerdeutsch sprechen. Aber die schweizerische Bierbraukunst haben sie mitgenommen; so wird dort – nach Aussage oben erwähnter Person – das beste Bier „on American soil“ gebraut. Und er gab mir sogar eins zu probieren, als Geschenk für meine gute Prüfung.

 

Es gibt viele weitere interessante Namen, wie das Matterhorn im Bundesstaat Colorado (allerdings kein 4000er). Interessant wäre auch zu wissen, was für Menschen in den Städten „Truth or Consequences“ (Wahrheit/ Treue oder Konsequenzen) im Bundesstaat New Mexico oder in der Stadt „Opportunity“ (Gelegenheit, Chance) im Bundesstaat Washington leben. Leider liegen diese Städte nicht an der Route nach Miami, sonst hätten wir diese besucht.

 

 

 

Find the right block!

 

Nun möchte ich, nachdem wir einige Erfahrungen sammeln konnten, etwas über Strassennamen berichten. Wenn man im Besitze eines Strassennamens und einer Nummer ist, müsste es ja leicht sein, die entsprechende Adresse zu finden – möchte man meinen. Meistens sind die Städte und Ortschaften so angelegt, dass das Strassensystem rechtwinklich durch die bebauten Gebiete führen. Wenn Eisenbahnlinien, Flüsse oder Autobahnen durch bebaute Gebiete führen, kann das Bild etwa so aussehen:

Es ist erkennbar, dass beispielsweise die W 131ste Strasse nicht durchgehend ist. Und nun gibt es auch Städte, in denen es von dieser 131sten Strasse eine im Norden, eine im Süden, eine im Westen und eine im Osten gibt. Es kann auch sein, dass es noch zusätzliche Bezeichnungen wie SE (Südosten), SW, NE oder NW gibt.

Manchmal kann man sich dann besser an den Querstrassen orientieren. Aber in vielen Städten sind alle West-Ost-verlaufenden Strassen mit Nummern bezeichnet (also 1st, 2nd, 3rd, 4th,… mit den entsprechenden Bezeichnunegn N, NW, NE, S, SE, SW, E, W,…), die Querstrassen heissen A-Street, B-Street, C-Street, D-Street,…, natürlich mit den entsprechenden Bezeichnungen N, NW, NE,…

 

Und da soll man etwas finden (fragt jeweils meine Frau…)?

 

 

 

Green green grass

 

In der Winterzeit sind hier die Rasen und Gartenanlagen mehr braun denn grün, dies weil es sehr trocken ist. 

Das finden einige Leute und Geschäfte gar nicht toll. Nun kann man seinen Rasen von Fachspezialisten färben lassen. Allerdings eine nicht ganz billige Angelegenheit. Und mit der Zeit verbleicht die Farbe, und der Rasen wechselt langsam  von grün zu hellgrün zu grün-blau...

Rasen einfärben
Rasen einfärben

 

 

Betreffend Rasen herrscht hier sowieso eine differente Philosophie: Rasen wird nicht gesät, sondern ausgelegt wie Teppich. Die Rasenrollen werden auf rieseigen Lastwagen angeliefert und an den entsprechenden Orten ausgerollt.

Rasenteppich: Rechts vorher, links nacher
Rasenteppich: Rechts vorher, links nacher