Across the Ocean
Family Munz in Fort Sill, OK
Report Date
Am Donnerstag und Freitag 5. und 6. August kann ich nochmals tief durchatmen. An diesen zwei Tagen steht für die Neuangekommenen das Einschreiben, das Erstellen der Military ID und die registrierung an. Dies haben wir ja vor Wochen scchon alles erledigt.
Am Montag, 09. August beginnt nun also mein Training. Ein Briefing folgt dem andern. Die Zusammensetzung der internationalen Studenten in diesem Kurs ist interessant: 4 Offiziere aus Saudi Arabien, je einer aus Jordanien, Thailand, Bangladesh, Brasilien, Sudan, Aegypten und ich. Wir unterschreiben viele „Rules of Behavior“ (Verhaltensregeln). Offenbar gibt es alljährlich mehrere Studenten, die nach Hause geschickt werden müssen, weil das Benehmen nicht stimmt. Hier die vier wichtigsten Regeln:
The 4 Don’ts
1) Drinking and driving
2) Shoplifting
3) Cheating on exams
4) Not register the privately owned vehicles
Die Ausführungen zum Verhalten im Strassenverkehr sind sehr interessant. Ein Speeding Ticket (Geschwindigkeitsbusse) vor einem Schulhaus kann schon bei leichter Übertretung 180 Dollar kosten. Wenn eine Busse hier auf dem Waffenplatz eingefahren wird, muss diese im Federal Court House bezahlt werden (weil der Waffenplatz Bundeseigentum ist). Verkehrsbussen auf dem State Highway müssen im Oklahoma Court House bezahlt werden, Bussen auf der County Road im Comanche County Court House und Bussen auf der Gemeindestrasse in der City Hall. Übertretungen in Indianerreservaten müssen zudem beim jeweiligen Verwaltungshaus bezahlt werden.
Wir fassen auch diverses Material und eine ganze Kiste Reglemente. Die Stellen, wo dieses Material gefasst wird, sind uralt, aber funktionell. Auch die Reglemente scheinen alt und oft gebraucht zu sein. Ich könnte mir vorstellen, dass hier die Infrastrukturkosten bewusst niedrig gehalten werden, damit das Geld andersweitig investriert werden kann.
Der Battery Commander im Range eines Majors scheint ein taffer Mann zu sein. Mit ihm werden wir jeweils am Morgen das Physical Training absolvieren. weiter wird unser Teamleader, ebenfalls ein Major, vorgestellt. Die Small Group Leaders, bei denen wir die taktische und technische Ausbildung haben, werden uns später vorgestellt.
Lawton Tour
Heute Montag, 15. August steht nochmals im Zeichen der Kultur. Doch bevor es losgeht, treffen wir uns um 0600 Uhr zum Frühsport und joggen eine gemütliche Runde. Anschliessend fahren wir zur Comanche University in Lawton und lassen uns über die Ausbildungsmöglichkeiten informieren.
Im Comanche County Court House wohnen wir diversen Gerichtsverhandlungen, bei denen es meistens um kleinere Finanzdelikte (Nichtbezahlen von Bussen, Fahrerflucht, keine Autoversicherung) geht, bei. Die Angeklagten werden in Handschellen und Fussketten vor den Richter gestellt, dann lautet die erste Frage des Richters: „guilty or not guilty?“ Wer die Schuld anerkannt und bezahlen kann, ist entlassen. Das Nicht-Besitzen einer Haftpflichtversicherung für Autofahrer kann aber schnell einmal 30 Tage Gefängnis ergeben. Danach besuchen wir das Gefängnis, das sich für gut schweizerische Verhältnisse als karg und eng ansieht. Kameraden anderer Nationen sehen dies eher umgekehrt.
Das Mittagessen nehmen wir in einem gemütlichen Restaurant in Medicine Park ein, bevor wir eine Steppvisite auf den höchsten Punkt des Wichita Mountains Wildlife Refuge abstatten.
Danach besuchen wir das Comanche Nation Enrollment Center, das Hauptquartier der Comanche Indianer. Die Geschichte, Rituale, Sprache und der Prozess, wie die Einschreibung erfolgt, ist sehr interessant. Oklahoma besitzt nach Kalifornien die meisten „Tribes“. Etwa 7000 der 15'000 Comanches leben in Oklahoma, die andern 8000 leben auf der ganzen Welt zerstreut.
Der letzte Stop machen wir auf dem Post Cemetery in Fort Sill, wo Roger, unser Tourguide, den heutigen Tag beendet. Übrigens habe ich einen Tauschpartner für meine Quarters gefunden. Der brasilianische Kommilitone ist ebenfalls seit etwa vier Wochen am sammeln.