Paperwork goes on

 

Nachdem wir nun stolze Besitzer des Birth Certificate sind, geht es mit der Papierarbeit weiter. Für die Registrierung von Sarah in Fort Sill und somit den Erhalt einer ID, musste Daniela von Pontius zu Pilatus springen, bis wir den korrekten Ablauf kennen. Nun ist es so, dass ich eine „empowerment“ (Bevollmächtigung) unterschreiben muss, welche Daniela befähigt, diese ID zu erstellen. Bevor ich unterschreiben durfte, musste ich schwören, dass alle Angaben auf dem Formular richtig sind.

Einen Auszug daraus:
"KNOW ALL PERSONS BY THESE PRESENTS: That I, MARTIN MUNZ; of Oklahoma, do hereby appoint DANIELA MUNZ, of Fort Sill, Oklahoma, my true and lawful attorney-in-fact to do the following in my name and in my behalf:

[…]

1bb. To prepare, execute, and deliver any and all documents necessary to obtain a United States Uniformed Services identification card for my dependents, …

[…]"

Die Botschaft in Washington ist nun über die Geburt von Sarah informiert, es erfolgt die Meldung an das Konsulat in Atlanta, welches für Texas und Oklahoma zuständig ist. Der ITO (Reisebefehl) muss ebenfalls ergänzt werden. Dazu zuständig ist aber die amerikanische Botschaft in Bern. Wie es doch so schön heisst: Von der Wiege bis zur Bahre, Formulare, Formulare, Formulare…

Foto für den Pass
Foto für den Pass

Die nächste interessante Story bietet die Beantragung des Passes. Nachdem wir wirklich herzige Fotos von Sarah haben machen lassen (beide Ohren sichtbar, Mund geschlossen, Augen offen), füllen wir den Antrag für den Pass aus. Bis auf eine Nummer, die Social-Security-Number, haben wir alles. Wir finden heraus, dass wir zuerst auf ein Büro für soziale Angelegenheiten gehen müssen, um diese Nummer erstellen zu lassen.

Im Social Security Office for Lawton angekommen, wird erklärt, dass es etwa 3 Wochen geht, bis Sarah einen Nummer hat. Und wenn sie die US Bürgerschaft "auf Lebzeiten" haben will, brauchen wir diese Nummer. Ok, folks, we have all the time!

 

 

 

Sarah

 

Wir freuen uns, dass es Sarah so gut geht. Bei der ersten Kontrolle im Spital sechs Tage nach der Geburt hat sie bereits wieder 70 Gramm zugenommen. Trinken und schlafen funktionieren auch gut. Sie hat auch ein sehr ausgeprägtes Stimmorgan – wenn sie schreit, dann wissen es alle!

Einmal mehr...
Einmal mehr...

Lukas

 

Lukas ist sehr liebevoll im Umgang mit Sarah. Sein Verhalten hat sich eigentlich nicht gross geändert. Wir gehen jeden Tag baden. Es ist eine Freude, wie er mit andern Kindern spielen kann. Einzig wenn jemand seine Spritzkanne nimmt, gibt er lauthals und mit einem gewissen Gewalteinfluss bekannt, wem die Spritzkanne gehört.

Lukas plaudert manchmal auch schon vor sich hin. Im Swimming Pool, wenn er singen will, sagt er: „upi upi äi“. Ich singe mit ihm im Pool jeweils das Lied „Singing ei ei, jupi jupi ei.“ Eines seiner Lieblingswörter ist immer noch „Papagei“. Wenn man ihn dann fragt, wo der Papagei sei, sagt er „Grosi“ und „Zoo Aoma“ (was wohl für Zoo Oklahoma steht). Wenn er genug gebadet hat, sagt er: „Mama zrugg, ässe.“ Er hat auch bereits Wörter aufgeschnappt, die er besser nie gelernt hätte…

Er hat auch durchaus ein Flair für Mädchen. Wenn er eine Kussattacke startet, kann es sein, dass das eine oder andere Mädchen überfordert ist... Und er unterstützt fleissig den Vater, wenn dieser Liegestützen trainiert. Nur an der Körperhaltung von Lukas müssen wir noch ein bisschen arbeiten.

 

 

 

Alltag

 

Langsam aber sicher pendelt sich alles ein. Lukas geht montags und mttwochs in die Playgroup. Mir gefallen besonders die Lieder am Schluss (5 little monkeys oder the weels on the bus). Wir lernen jetzt auch Leute kennen, obwohl mein Training noch nicht begonnen hat.  

Diesen Freitag, den 6. August leben wir nun bereits einen Monat in Fort Sill. Heute kommt Daniela zu Besuch, eine Italienerin mit US-Pass. Sie war fünf Jahre in Solothurn wohnhaft und spricht viele Sprachen. Ihr Sohn Philipp ist zwei Jahre alt. Zusammen mit Lukas geht eine Stunde lang die Post ab. 

Es fällt zudem auf, dass sehr viele Familien hier auf dem Waffenplatz schon einmal für längere Zeit in Deutschland stationiert waren oder sonstwie internationale erfahrung haben. Einen festen Wohnsitz ist füt viele gar nicht vorstellbar.

 

 

 

Wetter

 

Wenn man nicht mehr weiss, was schreiben, dann schreibt man halt übers Wetter. Ich muss sagen, dass dies (für mich und Lukas) einen Traumsommer darstellt. Seit drei Wochen ist kein Tropf Regen mehr gefallen, seit vier Wochen hatten wir keinen Tag, an dem das Thermometer nicht über 30° Celsius kletterte, seit sechs Tagen erreicht das Quecksilber jeden Tag 40°. Sobald die Luftfeuchtigkeit steigt, hat man das Gefühl, es sei noch heisser.

Die Hitze ist gut zu ertragen, wenn gewisse „Spielregeln“ eingehalten werden. Am wichtigsten ist es, genügend zu trinken. Ich weiss nicht, wie viel Liter Wasser ich bereits nach Hause geschleppt habe. Damit die Autofenster nicht zerspringen, müssen zwecks Druckausgleich durch den Tag die Autoscheiben etwas geöffnet werden.